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Karsten I. W. Kunert  

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"Kunstpfade": Wegweiser zu Kunst und Natur –Auch elf Erfurter porträtiert



Die gute alte Apfelsorte Boskoop inspirierte den Allround-Künstler Karsten I. W. Kunert zu "Boss-Kopf", der Porträt-Büste von Ehefrau Kathleen aus Bohnsdorfer Ton.
Die gelungene Vernissage zu working the borderline in der Peterskirche klingt noch in Katrin Gaßmann nach. Die seit ihrem 18. Lebensjahr in Erfurt arbeitende Künstlerin fordert in der Ausstellung mittels Spiegeln verschiedener Formate zum Dialog heraus.
Erfurt. Eine Herausforderung ganz anderer Art war es, als der Vorstand des Verbandes Bildender Künstler Thüringens (VBK) an die Konzeptkünstlerin herantrat, um sie in einen Kunst-, Kultur- und Landschaftsführer ganz eigener Prägung aufzunehmen. Sie stand dem Vorhaben zunächst abwartend gegenüber, aber nach dem Besuch des Suhler Schriftstellers Hendrik Neukirchner und des Geraer Fotografen Ulrich Fischer in ihrem Atelier sei sie optimistisch gewesen, dass der Kunst- und Landschaftsführer, der jetzt unter dem Titel "Kunstpfade Entdeckungen in der Thüringer Kunstlandschaft" vorliegt, ein wertvoller Begleiter sein könnte.

Katrin Gaßmann gehört zu den elf Erfurterinnen und Erfurtern, die dort porträtiert werden; insgesamt werden 70 KünstlerInnen zwischen Rhön und Altenburger Land vorgestellt.
Die in dörflichem Umfeld bei Sondershausen aufgewachsene Künstlerin sie bezeichnet sich selbst als Bauernmädel gab nach kurzer Zeit ein in Erfurt begonnenes Lehramtsstudium auf "zu politisch", wie sie fand. über die Bibliotheksfacharbeiterin fand sie den Weg zur Hochschule für Kunst und Design in Burg Giebichenstein bei Halle. Es warteten keine Traumpfade, bis sich konsequent ihr eigener Anspruch, ihr "innerer Auftrag" verwirklichen ließ. Katrin Gaßmann lässt beispielsweise ihren überlegungen und Ideen auf riesengroßen Zeichnungen, ohne Punkt und Komma, ihren Lauf, lädt ein, ihrem Gedankenpfad zu folgen.

Gegenwärtig erarbeitet sie eine solche, 49 Meter lange Gedankenlinie für die katholische Kirche in Zella im Eichsfeld innerhalb des Projekts "Kunst in Kirchen 2010". Dabei muss sich der Betrachter darauf einlassen können, über sämtliche Kirchenbänke zu rutschen, um den Blättern zu folgen, die sich über die Bibelablagen schlängeln.
Katrin Gaßmann wurde mit dem Kunstpreis der Artthuer geehrt, der alle zwei Jahre organisierten Kunst- und Künstlermesse. Im Herbst will sie ihr Buch "warum macht einer kunst" veröffentlichen, herausgegeben von der Kunsthalle Erfurt. Eines ihrer wichtigsten Anliegen: der Zeitgenössischen Kunst in Erfurt mehr Platz und Achtung einzuräumen.
Einblicke in 70 Lebenswege "Tempus fugit Die Zeit flieht" ist zu lesen auf einer schlichten Keramikplatte neben der Haustür von Karsten I. W. Kunert. Gleich, ob der Erfurter Künstler aus Weimar zurückkommt, wo er seit sechs Jahren einen Lehrauftrag an der Bauhaus-Universität erfüllt, oder ob er von irgendwoher in der weiten Welt mit tausend neuen Inspirationen in Gedanken schon wieder den Bleistift, den Pinsel, die Tonmasse in Händen hält der lateinische Spruch erinnert ihn daran, wie er sorgsam jede Minute klug planen muss, um seine vielschichtigen Vorhaben bewältigen zu können. Dennoch stehen die Türen des Malers, Grafikers, Keramikers, Installationskünstlers, gelernten Tischlers BesucherInnen weit offen, nicht nur am Tag des offenen Ateliers.

Kommt Kunert mit Gästen ins Gespräch, scheint er über alle Zeit der Welt zu verfügen, um etwa von seinem neuen Projekt zu sprechen. Im Vorfeld des zehnjährigen Bestehens der Erfurter Oper 2012 nahm er sich vor, rund 250 Mitarbeiter des Großen Hauses von der Kassiererin über den Schauspieler bis zu heutigen Rentnern zu porträtieren und damit eine große Jubiläumsausstellung zu erarbeiten.
"Tempus fugit" stand schon als Titel über seiner Diplomarbeit, einer Serie von anrührenden Lithografien und Bleistiftzeichnungen, mit denen der 1964 in Erfurt Geborene das lange Sterben seines Vaters festhielt. Diese Arbeit, ergänzt durch kinetische Objekte und eine Rauminstallation, reichte Kunert ein Jahr nach Beendigung seines Studiums an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst ein weil ein unkonventioneller erster Versuch von seinen Diplomvätern nicht verstanden werden wollte und diese ihn prompt durchrauschen ließen.

Inzwischen dürfte Karsten Kunert wohl zu den vielseitigsten Künstlern in der Thüringer Landschaft zählen, dessen Lust am Suchen und Ausprobieren immer neuer Techniken, Materialien und Ausdrucksmöglichkeiten, bis hin zur Musik, keine Grenzen zu kennen scheint. Daraus ergab es sich fast von selbst, dass er Möglichkeiten sondierte, wie das Leben und Schaffen seiner Kollegen im Grünen Herzen Deutschlands einem größeren Personenkreis nahe gebracht werden kann.
Kunert gehörte vor vier Jahren zu den Geburtshelfern der "Kunstpfade Entdeckungen in der Thüringer Kunstlandschaft". Der Gedanke, dass viele seiner hochbegabten Kollegen wortwörtlich "ein bissel hinter den sieben Bergen leben und arbeiten", forderte einerseits gerade dazu heraus, sie mehr in den Blickpunkt der öffentlichkeit zu rücken.

Andererseits verband sich damit die Chance, mannigfaltige, zuweilen eher versteckte Schönheiten der hiesigen Landschaft zwischen Werra und Pleiße aufzuspüren.
Die Autoren Hendrik Neukirchner und Ulrich Fischer, legten sage und schreibe 13 000 Kilometer zurück, um mit den 70 ausgewählten Künstlern ins Gespräch zu kommen. Diese gestatteten so manch überraschenden Einblick in ihren Lebensweg, ihre persönlichen Pfade auf den Wegen zur Kunst. Die Verfasser malten ein Bild der Verbundenheit der Künstler mit ihrer Heimat und entlockten ihnen so manchen Geheimtipp, was Einheimische und Fremde neben Erfurter Dom, Weimarer Klassik oder großer Historie entdecken können.
"Kunstpfade Entdeckungen in der Thüringer Kulturlandschaft", zu erhalten im TLZ-Pressehaus, Meyfartstraße 19.


Heidrun Lehmann / 23.07.10 / TLZ

 

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